Vermisster Arian aus Bremervörde: Polizei will erneut Oste absuchen
Von Arian aus Bremervörde fehlt noch immer jede Spur. In dieser Woche will die Polizei erneut an und auf dem Fluss Oste suchen. Neue Hinweise gibt es zwar nicht. Man habe aber das Gefühl, etwas tun zu müssen.
Das erklärte Heiner van der Werp, Sprecher der Polizeiinspektion Bremervörde, drei Wochen nach dem Verschwinden des Sechsjährigen. Vom Schreibtisch aus könne man den Fall nicht lösen. Die Oste soll diesmal auch intensiv flussaufwärts bis Bremervörde abgesucht werden. "Wir werden dabei auch technisches Gerät einsetzen", erklärte der Sprecher. Laut van der Werp sollen mehrere Einsatzkräfte, Boote und Hubschrauber eingesetzt werden. Wann genau die Suche in dieser Woche stattfinden soll, ließ die Polizei noch offen. "Mittlerweile verstehen wir es nicht, dass der Junge nicht irgendwo gefunden wird", erklärte der Sprecher am Montag.
Erneut Befragungen der Anwohner in Bremervörde geplant
Außerdem will die fünfköpfige "Ermittlungsgruppe Arian" nach dem langen sonnigen Himmelfahrtswochenende erneut Anwohner der Ortschaften in der Nähe von Bremervörde-Elm, wo Arians Zuhause ist, nach Beobachtungen befragen. "Es wird eine Art Klinkenputzen sein", sagte van der Werp. Die Aktion sei aber bei Weitem nicht so groß angelegt wie die Suche kurz nach dem Verschwinden des Jungen. Zuletzt hatten die Einsatzkräfte in der vergangenen Woche mit Polizeihubschraubern und einem Suchhund an dem Fluss nach Spuren gesucht. Grund war der Hinweis einer Frau aus Süddeutschland. Sie soll laut Polizei etwas per Webcam-Livestream in dem Fluss entdeckt haben. Was genau das war, ist unklar. Gefunden wurde nichts.
Seit dem 22. April fehlt von Arian jede Spur
Arian wurde am 22. April von seinem Vater als vermisst gemeldet. Der autistische Junge hatte sein Elternhaus nur mit Socken, einem Langarmshirt und einer Hose bekleidet verlassen. Hunderte Einsatzkräfte hatten nach dem Kind gesucht. Zeitweise war mit einer 1.500 Meter langen Menschenkette, Hunden, Pferden, Helikoptern, Drohnen, einem Tornado-Flieger, Amphibienfahrzeug, Booten und Tauchausrüstung gesucht worden. Laut Polizei waren täglich rund 800 Kräfte von Feuerwehr, Bundeswehr, Technischem Hilfswerk (THW), Deutscher Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und Polizei im Einsatz. Weil der autistische Junge nicht auf Ansprache reagiert, wurden die Einsatzkräfte von einer Expertin beraten.
Ermittlungsgruppe wertet weiterhin Hinweise aus
Die groß angelegte Suche blieb jedoch ohne Erfolg und wurde nach einer Woche eingestellt. Seitdem wertet die Ermittlungsgruppe Hinweise und Spuren aus. Laut Polizei sollen so gezielte Suchaktionen gesteuert werden. Polizeisprecher van der Werp erklärte, dass man weiter in alle Richtungen ermittelt. Man gehe weiter davon aus, dass Arian von seinem Zuhause in Bremervörde-Elm zur Oste gelaufen ist und dabei auch ein Waldstück passiert hat, so van der Werp. Möglich ist laut Ermittler, dass der Junge in den Fluss gefallen und zur Nordsee getrieben ist. Neben einem Unglück könne auch ein Verbrechen nicht ausgeschlossen werden. Konkrete Hinweise gebe es allerdings nicht, so die Polizei.
Polizei bittet um Hinweise
Die Polizei in Bremervörde hat ein Hinweistelefon eingerichtet. Wer etwas zum Aufenthaltsort des Jungen sagen kann, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer (04761) 74 89-135 oder -144 zu melden.