Vermisster Arian aus Bremervörde: Polizei sucht erneut Oste ab
Die Polizei will heute im Fall des seit mehr als drei Wochen verschwundenen Arian aus Bremervörde (Landkreis Rotenburg) wieder die Oste absuchen. Mit zwei Sonarbooten und Spürhunden fährt sie den Fluss ab.
Die beiden Hunde sind auf zwei weiteren Booten. Sie sind speziell ausgebildet und können auch Menschen unter Wasser erschnüffeln. Sollten die Tiere anschlagen, sollen Polizeitaucher aus Oldenburg und Braunschweig zum Einsatz kommen. Zudem planen die Beamten möglicherweise später auch Nebenflächen des Flusses bei Kranenburg zu untersuchen. Diese sogenannten Pütten werden bei Flut überschwemmt. Wenn Arian in die Oste gefallen ist, könnte er möglicherweise hierher getrieben sein, sagte ein Sprecher des Unterhaltungsverbandes Untere Oste. Das Areal ist etwa zwei Hektar groß. Die Polizei hält es nach wie vor am wahrscheinlichsten, dass Arian in den Fluss gefallen ist, sagte Polizeisprecher Heiner van der Werp dem NDR Niedersachsen.
Wo ist Arian? Kein Durchbruch bei Anwohnerbefragung
Am Mittwoch hatten rund 30 Einsatzkräfte erneut Anwohner befragt und Flugblätter verteilt. Der goldene Hinweis sei aber nicht dabei gewesen, so van der Werp. Das Ermittlerteam hätte jeden zweiten Haushalt erreicht. Das Ziel, die Menschen noch einmal zu sensibilisieren, sei erreicht worden. "Wir halten es immer noch für möglich, dass sich der Junge in einem Versteck auf irgendeinem Grundstück befindet", so der Sprecher am Mittwoch.
Zuletzt Suchaktion nach Webcam-Hinweis
Den neuen Suchaktionen ging kein konkreter Hinweis voraus. Man habe aber das Gefühl, etwas tun zu müssen, so van der Werp zu Beginn der Woche. Vom Schreibtisch aus könne man den Fall nicht lösen. "Mittlerweile verstehen wir es nicht, dass der Junge nicht irgendwo gefunden wird", hatte der Sprecher erklärt. Zuletzt hatten die Einsatzkräfte vor einer Woche mit Polizeihubschraubern und einem Suchhund an dem Fluss nach Spuren gesucht. Grund war der Hinweis einer Frau aus Süddeutschland. Sie soll laut Polizei etwas per Webcam-Livestream in dem Fluss entdeckt haben. Was genau das war, ist unklar. Gefunden wurde nichts. Bisher sind laut van der Werp bereits Hunderte Hinweise bei der Polizei eingegangen.
Seit dem 22. April fehlt von Arian jede Spur
Arian wurde am 22. April von seinem Vater als vermisst gemeldet. Der autistische Junge hatte sein Elternhaus nur mit Socken, einem Langarmshirt und einer Hose bekleidet verlassen. Hunderte Einsatzkräfte hatten nach dem Kind gesucht. Zeitweise war mit einer 1.500 Meter langen Menschenkette, Hunden, Pferden, Helikoptern, Drohnen, einem Tornado-Flieger, Amphibienfahrzeug, Booten und Tauchausrüstung gesucht worden. Laut Polizei waren täglich rund 800 Kräfte von Feuerwehr, Bundeswehr, Technischem Hilfswerk (THW), Deutscher Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und Polizei im Einsatz. Weil der autistische Junge nicht auf Ansprache reagiert, wurden die Einsatzkräfte von einer Expertin beraten. Die groß angelegte Suche blieb jedoch ohne Erfolg und wurde nach einer Woche eingestellt. Seitdem wertet die Ermittlungsgruppe Hinweise und Spuren aus.